Stichproben liefern Daten
Die exakte Datenerhebung erfolgte nach Angaben von Andreas Sippel von der Forstdirektion Freiburg vor etwa einem Jahr. Dazu legten die Förster verteilt über den gesamten Stadtwald 733 Stichprobenkreise an, in denen sie jeweils alle Bäume samt deren Alter, Höhe, Durchmesser und eventuellen Schäden (Käfer, Wildverbiss) exakt erfassten und daraus die Zahlen für den gesamten Stadtwald errechneten – mit einer Genauigkeit von plus-minus 2,5 Prozent.
„Hauptbaumart“ Buche
Eine wichtige Erkenntnis der jüngsten Inventur: Bei den Baumarten verschieben sich die Kräfteverhältnisse jetzt schon unübersehbar. So sank laut Sippel der Anteil der Fichten binnen 30 Jahren von einst 30 auf nunmehr 18 Prozent. Mit großem Vorsprung an der Spitze liegt jetzt statt dessen die Buche – mit 30 Prozent ist sie laut Sippel unangefochten die „Hauptbaumart“. Aber auch die Zahl anderer Laubhölzer (Esche, Ahorn, Kirsche, Nuss, Birken, Weiden) nimmt deutlich zu, und zwar von zehn auf 20 Prozent. Weitgehend stabil zeigen sich die Tanne, die – vor allem dank ihrer Vormachtstellung in der Gersbacher Höhe – 18 Prozent des Stadtwalds ausmacht, und die Eiche mit fünf Prozent.
Musterwald an Dinkelberg
Ein Musterexemplar von einem Buchenwald war denn auch ein Ziel der Waldexkursion auf den Dinkelberg. Die Förster gerieten bei der Vorstellung der rund 140 Jahren alten und „sehr vitalen Buchen“, die da unweit des Modellflugplatzes ihre grünen Laubdächer gen Himmel strecken, ins Schwärmen. Dies sei ein Wald, fast wie die Natur ihn schafft, ein „nahezu selbst erhaltendes System“ mit eigenem Nachwuchs, typisch für den Dinkelberg. „Buchenwälder sind ein reiner Selbstläufer und keine Kunstgebilde wie die Nadelwälder“, erklärte Andreas Sippel. Sie seien vom Ertrag her zwar nicht so lukrativ wie beispielsweise die schnell wachsenden Fichten, dafür aber viel klimastabiler – wenngleich auch ihnen die zuletzt sehr trockenen Sommer arg zusetzten.