^ Hebelabend Hausen: Hebel-Plakette für Martin Bühler - Hausen im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Hebelabend Hausen Hebel-Plakette für Martin Bühler

Ines Bode
Martin Bühler (Mitte) wurde mit der Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette geehrt, überreicht von Bürgermeister Philipp Lotter (rechts). Die Laudatio hielt Thomas Schmidt aus Heidelberg. Foto: Ines Bode

Martin Bühler ist im Rahmen des Hebelabends mit der diesjährigen Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette geehrt worden. Während seiner 24-jährigen Amtszeit als Bürgermeister hatte er die Verleihung selbst vorgenommen.

„’S isch e Ma“, leitete der im April 2023 gewählte Nachfolger Philipp Lotter den Moment der Spannung ein. Es sei ihm eine große Ehre, die 65. Hebelplakette zu überreichen. Dies vor allem an den „geschätzten Vorgänger, Altburgi Martin Bühler“, wie Lotter eingangs formulierte.

„Stolz, ihn zu ehren“

Für die Verleihung „hän mir in alle Winkel des alemannischen Sprachraums, ins Elsass, in d’Schwyz, bi uns gluegt. Un sin z’gueter Letscht fündig worde“, sagte Lotter. Bühlers Engagement und Leidenschaft für das kulturelle Erbe Hebels sowie für die alemannische Mundart seien beispielhaft und verdienten höchste Anerkennung. „Wir sind stolz, ihn als Preisträger zu ehren.“

Der Laudator, Professor Thomas Schmidt, ergänzte, Bühler habe ab Mai 1989 zehn Jahre lang als Hauptamtsleiter und ab 1999 als Bürgermeister der Veranstaltung beigewohnt. 24-mal habe er die Plakette vergeben, 24-mal mit der Basler Hebelstiftung die Hebelgaben und zwölfmal mit dem Land den Johann-Peter-Hebel-Preis. Schmidt erinnerte, 2010 habe eine große Zeitung befunden: „In der Geschichte der Dichterverehrung in Deutschland ist Hausen im Wiesental ein einzigartiges literarisches Laboratorium.“ Auch von „Zechen in Alemannien“ war die Rede.

Bühler als „Glücksfall“

Auf Bühlers Initiative bekamen alle Kindergarten- und Grundschulkinder Hanseli- und Vreneli-Trachten. In Sachen „Hebel“ gelte er als ideenreicher, verlässlicher und besonnener Partner. Hausen und Hebelhaus fanden Platz in Museumsführern und Kulturrouten. Der erste alemannische Poetry-Slam wurde organisiert.

Als Schmidt 2009 mit Studenten der Uni Freiburg kam, um das Hebelhaus zu erneuern, blieb Bühler zwei Tage lang, hörte sich Referate an und korrigierte bei Hebel-Versen die Aussprache. Darüber hinaus rezitierte er ganze Passagen. „Das war beeindruckend“, so der Professor. „Ein Bürgermeister als literarisches Gedächtnis einer ganzen Region.“

In Seminaren hieß es später, der Hausener Bürgermeister kenne Hebel auswendig. „So entstehen Legenden.“ Mit der Eröffnung des neuen Hebelhüslis 2010 ergaben sich neue Perspektiven, touristische wie bildungspolitische, betonte Schmidt. „Zahlreiche Museen haben von der Hausener Erfahrung profitiert“. Bühler sei ein Glücksfall für Hebel, für Hausen, für die Kultur im Wiesental, im Ländle und darüber hinaus.

Musik und Tanz

Bühler selbst sprach großen Dank aus, insbesondere den Mitstreitern. Die Ehrung erfolgte im Beisein von Ehefrau Carolin, „Vreneli“ Taya Thorn und Agneta Papa (Verwaltung).

Kein Festakt ohne die passende Umrahmung: Eröffnet wurde der Abend in der Hausener Halle von der Hebelmusik unter Leitung von Jean-Christophe Naas. Das bewährte und beliebte Moderatorenduo Katrin Behringer und Attila Saadaoui stellte die Stücke vor. Dem Orchester galt der lautstarke Beifall der Gäste im Saal, darunter Landrätin Marion Dammann, Landtagsabgeordneter Jonas Hoffmann, Bundestagsabgeordneter Takis Mehmet Ali und weitere Gästen aus der Partnergemeinde und dem Kreis.

Besondere Freude verbreitete sich hörbar beim Auftritt der Grundschüler. Einstudiert wurden mehrere Tänze, und vor allem die beherzten Drehungen der Paare kamen an. Danach füllte sich die Bühne mit einer großen Sängerschar.

Im Gemeinschaftsauftritt interpretierten der evangelische Singkreis und der katholische Chor, verstärkt durch Sänger aus   aus   dem Raitbacher Gesangverein, aus dem Zeller katholischen Kirchenchor sowie aus der Kantorei Schopfheim ihre Titel. Zu erleben war ein starkes gemischtes Ensemble, das zwar ohne Tastenbegleitung auskommen musste, jedoch das feine Gespür für die Dynamik vermittelte.

Ein besonderer Willkommensgruß ging an die „Alten Frauen“ und „Alten Mannen“. Früher seien diese sechzig, allerhöchstens siebzig gewesen, erzählt Helmut Lang am Rande. Der älteste unter ihnen sei heute Werner Klemm, der sich auch mit 96 Jahren den Hebelabend nicht nehmen ließ.

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