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Infotag in Schopfheim Nur wenige Fragen zu Windenergie und Photovoltaik

Gudrun Gehr
Die meisten Besucher in der Schopfheimer Stadthalle waren Vertreter aus Politik und Verwaltung. Foto: Gudrun Gehr

Der Regionalverband Hochrhein-Bodensee hat in der Stadthalle Schopfheim die neuesten Planungskonzepte für die Bereiche Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik vorgestellt. Rund 50 Besucher kamen, um sich aus erster Hand zu informieren.

Das Planungsgebiet umfasst die Landkreise Lörrach, Waldshut-Tiengen und Konstanz. Vorbereitet waren vier Info-Stände mit Planungsunterlagen auf Tafeln zu den Themen Flächen-Photovoltaik, Windenergie, Artenschutz und Stabsstelle Erneuerbare Energien des Regierungspräsidiums.

„Wir wollen Mensch und Natur schonen“

Moderiert wurde die rund einstündige Veranstaltung von Ivo Pietrzak. Der Verbandsvorsitzende Martin Kistler, Landrat von Waldshut-Tiengen, konnte rund 50 Gäste aus Politik, Verwaltung sowie der Verbandsversammlung und Bürger in der Stadthalle begrüßen.

Zunächst erwähnte Kistler die Folgewirkungen des Ukraine-Krieges, und die bis dato Abhängigkeit der Energielieferungen von Russland. Darauf habe der Gesetzgeber reagiert und neue rechtliche Rahmenbedingungen geliefert. Er sagte: „Dem Verband kommt nun die Aufgabe zu, in einem ehrgeizigen Ziel die Windkraft zu steuern. Auch bei der Photovoltaik geht es um die Flächensicherung.“ Das zeitliche Ziel der Planung mit September 2025 sei mit Beteiligungs- und Anhörungsformaten ambitioniert und „sportlich“ . Durch den Regio-Verband würde ein Blick auf die ganze Region ermöglicht. Kistler sagte: „Wenn jeder einzelne Landkreis das Flächenziel erbringen müsste, würde es schwierig werden.“ Wichtig sei es, gute Konzepte für die Region zu entwickeln, Ausgewogenheiten herzustellen und Besonderheiten der einzelnen Regionen zu berücksichtigen. Mensch und Natur müssten geschont werden. Allerdings müssten Gebiete in die Planung einfließen, die eine Umsetzungsperspektive haben.

1,8 Prozent der Fläche für Windkraft

Der Landrat sagte: „Der Regionalverband beschäftigt sich mit der Regionalplanung. Hier soll aus der Steuerung heraus bestimmt werden, welche Gebiete besonders für Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik geeignet sind.“ Die Regionalplanung werde zunächst im Groben den Rahmen vorgeben, in welchem konkrete Projekte entstehen könnten.

Kistler übergab das Wort an den Verbandsdirektor Sebastian Wilske. Dieser erläuterte in einem Dia-Vortrag, dass aufgrund der aktuellen Vorgaben im Regionalplan Gebiete mit mindestens 1,8 Prozent der Fläche für die Windenergie gesichert werden müssen. Das Planungskonzept umfasse 53 Vorranggebiete für die Windenergie in den Landkreisen des Verbandes mit insgesamt 7504 Hektar Fläche, die einen Stromertrag von 190 Watt pro Quadratmeter oder mehr ermöglichen, im Mittel 213 Watt pro Quadratmeter. Aufgrund der Topografie der Region zwischen Basel und Konstanz würden sich aufgrund des herrschenden Windes besonders die Höhenzüge eignen.

0,5 Prozent Fläche für Freiflächen-Photovoltaik

Der Verbandsdirektor erläuterte die Kriterien zur Windausbeute mit den Konfliktgruppen der vorhandenen Leitungsnetze, Fauna und Flora, Forst- und Landwirtschaft und raumwirksame Kulturdenkmale. Relevant sei auch der Flächenabstand zur Siedlungsfläche. Das Anhörungsverfahren mit Karten-Tool ist online erfasst, es wurde am 15. April gestartet. Die Rückmeldungen aus dem Anhörungsverfahren bis September 2025 werden in den Entwurf eingearbeitet.

Die Umsetzung des Planungsauftrages des Regionalverbandes für die Freiflächen-Photovoltaik bedingt 0,5 Prozent der Regionsfläche. Das Planungskonzept beinhaltet 231 Vorranggebiete für die Freiflächen-Photovoltaik in den Landkreisen mit insgesamt 2076 Hektar Fläche. Die Gebiete umfassen bereits bestehende Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen, derzeit in Vorbereitung befindliche Projekte und zusätzliche Sicherungsflächen. Die Menschen im Verbandsgebiet haben ebenfalls Gelegenheit, sich im Anhörungsverfahren bis Oktober 2025 zu beteiligen.

Fragen waren bei der Info-Veranstaltung lediglich an den bereitgestellten Tafeln zulässig, was einige Besucher auch nutzten. Das eingeplante Team von Nabu/BUND war nicht erschienen.

Info: Homepage mit Anhörungsunterlagen über www.hochrhein-bodensee.de.

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