Gegen Intoleranz
Auch der Israelkonflikt habe sich an den Schulen stark bemerkbar gemacht. „Wir mussten zum Beispiel an unserer Schule durchaus antiisraelische Äußerungen in den Klassen auffangen und thematisieren.“ Generell seien Schulen aufgefordert, aufzuklären und sich klar gegen Intoleranz jeglicher Form zu positionieren. Für sie sei klar, dass rassistische oder auch homophobe Äußerungen nicht unkommentiert stehen bleiben dürfen. „Sie müssten aufgegriffen und besprochen werden.“
Migration ist Thema
Für Sprengstoff in den Klassen sorgt auch die zunehmende Heterogenität. Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und mit verschiedenen Bildungsniveaus treffen aufeinander. „Einen Zusammenhang zwischen den zunehmend heterogenen Klassen und der Beobachtung von wachsender Gewalt würde ich annehmen, eine einfache Erklärung gibt es hier aber keinesfalls“, lässt sich Wolf in der NZZ zitieren.
„Natürlich nehmen die Herausforderungen durch eine gestiegene Heterogenität auch durch Migration an den Schulen zu“, macht Hanke deutlich. Das hänge damit zusammen, dass die Zahl der Schüler steige, die zum Beispiel mit schweren psychischen Traumata zu kämpfen hätten. Auch gebe es Schüler, die bisher kaum eine schulische Sozialisation erlebt hätten, Analphabeten seien und die Regeln einer Schule erst kennenlernen müssten. „Es ist mir jedoch wichtig zu betonen, dass dies nicht an der Nationalität, sondern an den sozioökonomischen Verhältnissen liegt.“