Gegen die Signalwirkung
Zwar ist sich Geschäftsführer Peter Eichin beim Pressegespräch zum Jahresbericht 2023 sicher, dass die Regelungen so komplex sind, dass sie selbst Erwachsene nicht hinterblickten. Allerdings gelte es, gegen eine Signalwirkung anzuarbeiten: „Die Teillegalisierung darf nicht so verstanden werden, dass Cannabis ungefährlich ist,“ sagt Präventionsfachkraft Franziska Ruch. Vor allem das Gehirn von Jugendlichen werde dadurch anders beeinflusst, als das von Erwachsenen. Zur Frage, wie Cannabis Gehirn und Körper beeinflusst, hat die Villa Schöpflin auch ein Erklärvideo herausgebracht. Dieses zielt darauf ab, einen möglichen Erstkonsum ins Erwachsenenalter zu verschieben. Das kurze Erklärvideo ist Teil des Schulklassenworkshops „Cannabis – quo vadis“?
Villa Schöpflin befürchtet Anstieg des Cannabiskonsums bei Jugendlichen
In anderen Ländern mit Teillegalisierung habe dies bereits zu einem Anstieg des Cannabiskonsums bei Jugendlichen geführt, wie Eichin erklärt: „Die Befürchtung ist da, dass dies auch im Landkreis Lörrach passiert.“ Bei der Villa Schöpflin hat es bereits zu gestiegenen Anfragen in diesem Bereich geführt. Neben der Präventionsarbeit mit Beratung und Schulworkshops sieht die Villa Schöpflin ihre Aufgabe auch in der Information, zum Beispiel über die Regelungen der Teillegalisierung. Ein weiteres großes Thema, das nicht erst bei Jugendlichen ab 16 Jahren ansetzt, ist die Prävention schädlicher Mediennutzung und Cybermobbing. Auch in diesem Bereich seien die Anfragen hoch, denn häufig führe der Medienkonsum (Gaming, Soziale Medien) von Kindern ab dem Grundschulalter zu Konflikten innerhalb der Familien. Dank der Life-Förderung des Landkreises konnte im vergangenen Jahr auch ein Aktionstag Medienprävention für Grundschulen stattfinden.