Skivergnügen Ende April: Wenn die Bretter die Welt bedeuten
TodtnauSkivergnügen Ende April: Wenn die Bretter die Welt bedeuten
Gabriele Hauger 30.04.2024 - 11:03 Uhr
Vom blühenden Tal ins traumhafte Weiß: Dem engagierten Loipenteam ist es zu verdanken, dass Langlauf-Fans Ende April noch mal auf ihre Kosten kamen. Notschreiloipe und Stübenwasenspur waren top gespurt. Sportliches Vergnügen pur. Wir waren dabei.
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Schon die Anfahrt ist besonders: durchs Wiesental, vorbei an blühenden Wiesen, wiederkäuenden Vierbeinern, sattem Grün. Dann ab Todtnau blinkt strahlendes Weiß in der Höhe, darüber ein königsblauer Himmel. Der Parkplatz am Notschrei ist morgens schon gut gefüllt.
Es ist Samstag, viele haben frei, halb Freiburg ist oben. Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass sich die beiden Vereine Nordschrei Loipe und Nordic Arena angesichts der üppigen Schneefälle Mitte des Monats entschieden haben, noch mal die Spurgeräte anzuschmeißen. Ein letztes Mal, denn jetzt ist für diesen Winter definitiv Schluss. „Bei der schwachen Saison wollten wir den Wintersportlern noch mal ein versöhnliches Saisonende bieten und ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, erklärt Geschäftsführer Rene Fleckenstein, der den sportlichen Betrieb koordiniert.
Lächelnde Gesichter
Lächelnde Gesichter gab es denn auch zuhauf. Dynamische Läufer im Profi-Outfit, Mädelsgruppen, Papa, Opa und kleine Enkelin: Sie alle klickten sich die dünnen Bretter an. Gespurt sind am Samstag Notschrei- und Stübenwasenspur. Also los. Geht es am Anfang auf der top präparierten Spur noch recht belebt zu, wird es ruhiger, je weiter man nach oben gleitet. Das Weiß am Boden, Tannenwipfel rechts und links, die Stille unterbricht nur das regelmäßige Gleiten der Ski und wunderbares Vogelgezwitscher. Mütze und Halstuch braucht kein Mensch!
Je höher es geht, desto mehr dampft der Körper. Im Skating-Stil schießen die Profis vorbei. Andere schnaufen und schwingen die Stöcke mit hoch gekrempelten Ärmeln.
Alpen und Selfies
Zu schnell sollte man vielleicht gar nicht unterwegs sein. Denn nach einer halben Stunde wartet ein majestätisches Alpenpanorama auf Würdigung. Selfie-Pause ist Pflicht. Weiter geht’s am Stübenwasenhaus vorbei. Unten liegt das verschneite Todtnauberg, dahinter die Alpenkette, im Blut Glückshormone. Die Stübenwasenebene – wie ein Sahneteppich. Und selbst der Himmel gibt sein Bestes: Wolken wie zerpflückte Zuckerwatte lassen ihn noch blauer wirken. Eine traumverlorene Pause muss jetzt sein.
Nach Beendigung der Runde gönnen sich viele einen gechillten Kaffee auf der Terrasse des Loipenhauses, ehe es zurückgeht ins Tal. Voller Vorfreude auf das nächste Skifahrerglück – wann auch immer.