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Weil am Rhein Filmhits, hochmusikalisch umgesetzt

Norbert Sedlak
Dirigent Michael Glünkin führte seine Musiker versiert durch verschiedene Epochen der Filmgeschichte. Foto: Norbert Sedlak

Der Eisenbahner Musikverein hat mit seinem Jahreskonzert unter dem Motto „Eine Reise durch die Filmmusik“ eindrucksvoll sein Können unter Beweis gestellt.

Die Eisenbahner sind für ihre traditionelle Blasmusik mit lebhaften Märschen, temperamentvollen Polkas und populären Volksliedern bekannt. Dass sie auch anders können, bewiesen sie am Samstag im gut besuchten katholischen Gemeindehaus.

Dass man mit Engagement, Einsatz und Probenfleiß auch in einem kleinen Verein musikalische Glanzlichter setzen kann, wurde bei diesem Konzertabend einmal mehr deutlich. Mit ihrer gekonnten Auswahl an bekannten Filmen animierten sie das Publikum auch zum Mitsingen und sorgten für heitere Stimmung.

Kino-Feeling – mit Popcorn inklusive

Wie im richtigen Kino wurde die Gäste natürlich auch mit Popcorn verwöhnt. Eigentlich fehlte nur das Ritual: Ruhe bitte – Ton ab – Kamera läuft – Musik Action.

Mit dem fröhlichen Marsch „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ von Ron Goodwin eröffneten das die Eisenbahn Musiker unter der Leitung ihre Dirigenten Michael Glünkin den illustren Abend. Der gleichnamige Film erzählt die Geschichte aus den Anfängen der Luftfahrt, dem außergewöhnlichen Wettflug von Paris über den Ärmelkanal nach London im Jahr 1910. Daran nahmen wagemutige Piloten mit den tollsten Drahtgeflechten teil. Drei tollkühne Männer bleiben schließlich im Rennen und lieferten sich den komischsten Wettflug aller Zeiten.

Die Früchte von Einsatz und Probenfleiß

Dirigent Glünkin erläutere nicht nur die Handlungen der Filme, sondern informierte auch über die Komponisten und Arrangeure. Ratatouille sei kein Gemüseeintopf nach französischer Art, sondern ein turbulenter Zeichentrickfilm, indem Rémy, eine Ratte Karriere als Sternekoch machen will. Die fließenden Übergänge mit dynamischen Passagen meisterte das Orchester in dem unterhaltsamen und actionreichen Medley „Highlights from Ratatouille“ aus der Feder von Michael Giacchino problemlos.

Die zauberhafte Geschichte um Aladdin mit seiner geheimnisvollen Wunderlampe, den Dschinni und Prinzessin Jasmin ist längst ein echter Klassiker unter den Disney-Filmen. Im Jahr 2019 erschien der Real Film im Kino, Glünkin erzählte einen Teil der Geschichte und empfahl den den Besuchern, den Film anzusehen oder zumindest das Buch zu lesen. Paul Jennings arrangierte die schönsten Melodien des orientalischen Abenteuers mit den „Arabian Nights“, „Friend like me“, „A whole new World“ und „Prince Ali“.

Sich genüsslich zurücklehnen, mitsummen und -singen durfte das Publikum bei „The Jungle Book“, dabei wurden Erinnerungen wach. Der Originalfilm „Das Dschungelbuch“ aus dem Jahr 1967 ist der meistbesuchte Film in Deutschland, informierte Glünkin.

Das „Dschungelbuch“ zum Mitsummen

Wer denkt bei dieser großartigen Filmmusik nicht an Mogli, Bagheera, Baloo, Shere Kahn und König Louie? Dieses gekonnt vorgetragen Medley mit frischen und unterhaltsame Versionen von „Colonel Hathi’s March“, „The Bare Necessities“ und „I Wanna be Like You“ kam beim Publikum bestens an. Das Schlagzeug simulierte beispielsweise den Marsch durch den Wald, bei dem man am liebsten mitgelaufen wäre. Dafür gab es Bravo-Rufe.

Nicht weniger bekannt ist der Kult-Kinofilm „The Rocky Horror Picture Show“. Der Tanzhit „Time Warp“ diente als Zeitsprung und gehörte in den 80er- und 90er-Jahren einfach zum Repertoire. Für das Stück im rockigen Tempo gab es reichlich Beifall.

„Tribute to Ray Charles“ ist ein Film über die Lebensgeschichte der Soul-Legende Ray mit allen Höhen und Tiefen. Mit „Georgia On My Mind“, „Hallelujah I Love Him (Her) So“ und What’d I Say“ ließ das Orchester den Sänger mit der Sonnenbrille wieder aufleben.

Dirk Maier glänzte mit seinem Solo auf dem Saxofon, während sich das Blasorchester bei „Harlem Nocturne“ in gewohnter Klangpracht und bester Abstimmung mit seinem langjährigen Dirigenten zeigte. Die Komposition zeichnete die melancholische und düstere Stimmung, die an die nächtlichen Straßen in Harlem erinnert. Zum Ende ihres Vortrags hatten die Eisenbahner mit „Blasmusik nach Herzenslust“ ein besonderes Schmankerl einstudiert, bei der Polka-Liebhaber voll auf ihre Kosten kamen. Das Publikum würdigte die Leistungen mit lang anhaltenden Ovationen und erklatschte sich zwei Zugaben, die mit dem „Lummerland“ und dem „Badnerlied“, gerne gewährt wurde.

„Basler Marsch“ zu Ehren der Jubilare

Einen würdigen Rahmen bildete das Jahreskonzert um langjährige Mitglieder zu ehren. Der Vorsitzende Daniel Nösel sprach anerkennende Worte und dankte den vier Jubilaren, die leider an der Ehrung aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnehmen konnten, für ihre Treue.

Karl Mayer und Albrecht Volk sind bereits seit 40 Jahren Passiv Mitglieder und Matthias Philipp und Eugen Schuler gehören seit 25 Jahren dem Verein an. Zu Ehren der Jubilare spielte das Orchester den „Basler Marsch“.

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