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Weil am Rhein Schuleltern äußern ihren Unmut

Beatrice Ehrlich
Um zu protestieren, treffen sich Eltern am Freitag an der Alten Schule in Haltingen. Foto: Ehrlich

Den aktuellen Zustand ohne eigene Schulleitung will der Elternbeirat der Hans-Thoma-Schule nicht länger hinnehmen.

„Fünf nach Zwölf“ ist das Motto eines Aktionstags am Freitag, bei dem die Eltern ihrer Forderung nach einer eigenen Schulleitung Nachdruck verleihen wollen. Ein Demonstrationszug soll am Freitag um 11.30 Uhr am Standort Alte Schule im Haltinger Oberdorf starten und, ausgestattet mit Bannern und Plakaten, zum zweiten Standort der Hans-Thoma-Schule im Unterdorf ziehen.

Gewünscht wird jemand, „der den Hut aufhat“

Seit Oktober 2022 ist die bisherige Schulleiterin, Gabriele Sautter, außer Gefecht. Die Stelle der stellvertretenden Schulleitung ist ebenfalls schon länger vakant. Dass sich die Situation zum neuen Schuljahr ändert, sei wenig wahrscheinlich, denn die Schulleiterstelle sei nicht ausgeschrieben, sagt Inga Humbarger, zweite Vorsitzende des Elternbeirats der Schule.

Damit wolle sie nicht sagen, dass die beiden Vertreter Björn Tscharntke, Leiter der Schule am Heidenstein in Schwörstadt und Stefanie Kapfer, Leiterin der Grundschule Egringen, keine gute Arbeit leisten. „Die von anderen Schulen Abgeordneten machen das beide super“, betont sie. Zwei Tage pro Woche ist jeweils einer der beiden an den Standorten der Schule präsent: Tscharntke in der Alten Schule im Oberdorf, Kapfer im neuen Schulhaus im Haltinger Westen. In der Schule mit rund 330 Schülern und zwei Standorten bleibe aber doch einiges auf der Strecke, gibt Humbarger zu bedenken. Bei Lernstandserhebungen habe man es mit nachlassenden Leistungen zu tun, Gewalt im Schulhof habe zugenommen, es gebe durch die Flüchtlingsunterkunft im Ort in den Klassen viele Kinder, die mit mangelnden Sprachkenntnissen zu kämpfen hätten.

Gemeinschaftsaktionen, die früher stattfanden, etwa der Dorfputz, mussten abgesagt werden. „Wir brauchen eine eigene Schulleitung, die den Hut aufhat, die sich vollumfänglich kümmert“, fordert Humbarger im Namen des Elternbeirats. Erst dann würden Kapazitäten wieder frei, die derzeit durch Leitungsaufgaben gebunden seien.

„Schulentwicklung wurde vorangetrieben“

Der vertrende Schulleiter Björn Tschartke hofft, dass für alle Beteiligten bald eine gute Lösung gefunden werde. Er macht zugleich aber auch deutlich, dass man in den rund eineinhalb Jahren nicht nur einen „Notbetrieb“ aufrechterhalten, sondern auch die Schulentwicklung vorangetrieben habe. Es werde Aufgabe der künftigen Schulleitung sein, dies weiterzuführen, hält er fest.

Das Schulamt Lörrach gibt auf Nachfrage an, dass man nicht bestätigen könne, dass die Schulleiterstelle im neuen Schuljahr nicht besetzt werde. Man stehe zu dieser Frage in engem Kontakt mit dem Regierungspräsidium Freiburg. Die Leitungsfunktion der Schule sei vollumfänglich abgedeckt sei, heißt es beim Schulamt. Alle der Schule zustehenden Stunden für Rektorat und Konrektorat, das heißt, alle Schulleitungsaufgaben, würden von den kommissarischen Schulleitern übernommen. Das Schulamt werde auch im Schuljahr 2024/25 eine vollumfängliche Schulleitung garantieren, heißt es. Tatsächlich seien die Ergebnisse der Schule bei Vergleichsarbeiten im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022, wo sie im Landesdurchschnitt lagen, abgefallen, informiert das Schulamt. Für 2024 lägen die Ergebnisse noch nicht vor.

Ergebnisse bei Vergleichsarbeiten schwanken

Ob der Abfall in Zusammenhang mit der Schulleitungssituation steht, stehe indes noch nicht fest. Seit 2017 würden die Ergebnisse schwanken, sie lägen mal über, mal unter dem Schnitt, heißt es.

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