Nach dem Zweiten Weltkrieg war Ivanji als Dolmetscher für die jugoslawische Regierung und den langjährigen jugoslawischen Staatschef Josip Broz Tito tätig. Zwischen 1974 und 1978 war er Botschaftsrat für Kultur und Presse an der jugoslawischen Botschaft in Bonn. Er arbeitete als Journalist, veröffentlichte Gedichte und Romane und übersetzte Werke deutscher Schriftsteller wie Günter Grass, Bertolt Brecht, Max Frisch und Heinrich Böll ins Serbische. Zu seinem Werk zählen unter anderem mehr als ein Dutzend Romane, zuletzt erschienen "Der alte Jude und das Meer" (2023) und "Corona in Buchenwald" (2021). Seit 1992 lebte Ivanji, der als einer der bedeutendsten serbischen Schriftsteller gilt, in Wien und Belgrad. 2020 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Weimar.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) zeigte sich betroffen. "Der Tod von Ivan Ivanji bestürzt mich sehr und erfüllt mich mit großer Trauer, äußerte sie im Kurznachrichtendienst X. "Noch am vergangenen Mittwoch durfte ich Ivan Ivanji in Weimar persönlich kennenlernen – eine Begegnung, für die ich unendlich dankbar bin." Roth war unter den Gästen des Festaktes zur Museumseröffnung. Ivanjis Hoffnung sei gewesen, "dass die junge Generation aus der Geschichte lernt und einsteht für Menschlichkeit, Solidarität und Respekt". Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb auf X: "Mit tiefer Trauer nehme ich Abschied von Ivan Ivanji, der nur wenige Stunden, nachdem er das Museum "Zwangsarbeit im Nationalsozialismus" in Weimar in einem symbolträchtigen Akt eröffnet hat, von uns gegangen ist."