Klima Damit der Landkreis Lörrach klimaneutral wird

Michael Werndorff
Der Landkreis Lörrach soll bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Ein wichtiges Instrument dabei ist das fortgeschriebene Energie- und Klimaschutzkonzept. Insbesondere beim Ausbau vom Windenergie ist noch viel Luft nach oben. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Das Herzstück des Energie- und Klimaschutzkonzepts ist in trockenen Tüchern: Damit der Kreis bis 2040 klimaneutral werden kann, müssen jährlich 100 000 Tonnen CO₂ eingespart werden: keine leichte Aufgabe.

Die Fertigstellung des fortgeschriebenen Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts (IEKK) des Landkreises rückt näher. Das Herzstück, der umfangreiche neue Maßnahmenkatalog, wurde fertiggestellt. Laut Kreis-Verwaltung liegt mit dem neu konzipierten CO2-Absenkpfad nun ein Instrument vor, das den Weg zur Klimaneutralität greifbar mache und die Umsetzung erleichterte. Bis Ende März liegt dann der Gesamtbericht mit den sogenannten Gemeindeleitfäden vor. Den Gremien wird das Konzept im Anschluss zur Beratung und Verabschiedung vorgelegt, wie jüngst im Kreistag zu erfahren war.

45 Maßnahmen

Insgesamt 45 Maßnahmen wurden in einem Beteiligungsprozess erarbeitet, zudem umfasst das Konzept einen neu berechneten CO2-Absenkpfad, der im Jahr 2040 Restemissionen von knapp 500 000 Tonnen CO2 vorsieht. Diese werden durch die Produktion der erneuerbaren Energien ausgelöst. Dabei wurden die Maßnahmen zunächst auf deren Potenzial zur Treibhausgas-Einsparung und der Umsetzbarkeit geprüft. Weiterhin wurde jede Maßnahme mit der Potenzialanalyse abgeglichen, wie die Verwaltung informiert. Wie mit den Restemissionen zukünftig umgegangen werden kann, sei noch offen. Und ob in den kommenden Jahren die entsprechenden Technologien zum Beispiel zur CO2-Speicherung vorliegen werden, könne derzeit nicht abgeschätzt werden, heißt es weiter. Fest steht aber, dass zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 pro Jahr 100 000 Tonnen CO2 eingespart werden müssen. Mit den entwickelten Maßnahmen sei dies machbar, geht aus dem Konzept hervor, das der Kreistag zur Kenntnis nahm.

Insgesamt ließen sich bei Umsetzung aller Maßnahmen etwa 1,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente bis 2040 einsparen. Dabei könnten die größten Reduktionsbeiträge bis 2040 durch den Ausbau von Windenergie (275000 Tonnen), von Freiflächen-PV (180 000 Tonnen) und von Wärmenetzen (220 000 Tonnen) erzielt werden, erklären die Verantwortlichen. Kaum Reduktionspotenzial böten die Sektoren Abfall/Abwasser, Industrie, Landwirtschaft und Strom. Das liege unter anderem daran, dass die Emissionen anteilig nur wenige Prozentpunkte der Gesamtbilanz ausmachten. Bei den Emissionen beim Sektor Industrie handele es sich allein um die prozessbedingten Emissionen und nicht um diejenigen aus Strom und Wärme, wie weiter zu erfahren ist.

CO-Reporting nutzen

Zur Fortschrittskontrolle soll das CO-Reporting des Landkreises genutzt werden. Wie die Verwaltung weiter informiert, lagen die jährlichen Emissionen des Landkreises in den Jahren 2021 und 2022 auf dem vorgesehenen Absenkpfad. Mit der Umsetzung der neuen und weiteren Maßnahmen des IEKK – in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren – sei das Erreichen der Klimaneutralität bis 2040 möglich.

Im Rahmen des Konzepts sollen unter anderem eine klimafreundliche Abfallwirtschaft, eine nachhaltige Abwasserwirtschaft und der Ausbau der Wind- und Solarkraft gefördert werden. Bei der Stromversorgung ist der Landkreis bereits gut aufgestellt: 90 Prozent stammen aus erneuerbaren Quellen.

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